Winterthur | ArtRegion: Bodensee, Zürich

kunstkasten

Yvonne Good

4. Juni – 1. August 2016

Yvonne Good (*1984) hat 2011 das Studium der Bildenden Kunst an der F+F Schule für Kunst und Design in Zürich abgeschlossen. Sie arbeitet vorwiegend mit Performance, Video und Sprache. Good thematisiert – oft in kräfteraubend Langzeitperformances – die Grenzen von körperlicher Arbeit. Einmal verharrte sie unbeweglich während der Dauer einer Vernissage bäuchlings auf einem vier Meter hohen Sockel direkt unter der Decke des Ausstellungsraumes. Ein anderes Mal stehend auf einem Eissockel, so lange bis dieser geschmolzen war. Zeit in Form von Dauer ist ein wichtiger Bestandteil in Goods Arbeit. In einer anderen Aktion befragte Good das allmähliche verschwinden von körperlicher Arbeit. In einer stillgelegten Fabrik – dem späteren Ausstellungsort – hat sie über 43 Stunden Kies geschaufelt und sich dabei gefilmt. Im späteren Video ist viel Kies und eine schaufelnde Person zu sehen. Anfänglich steht Good nahe an der Kamera, im Verlauf der Zeit bewegt sie sich beim Versetzen des Kiesberges in den Bildhintergrund. Der Ton des Schaufelns unterstreicht den Rhythmus der Tätigkeit. Arbeit in Form von Repetition. Wiederholungen bekommen in Goods Oeuvre vielfältige Gesichter.

Heute arbeitet Good in ihren Performances oft mit Sprache. Selber verfasste und entflohene Texte und Passagen finden ihren Weg zum Publikum. «Das Wetter schlägt um – ein Joghurt mit Ablaufdatum», «Die Zeit trägt keine Schuhe» sind Titel von Arbeiten, welche bereits früher auf einen spielerischen Umgang mit Sprachbildern und Text verwiesen haben. Für die Arbeit «Im Kasten» wird Good ähnlich vorgehen und textliche, sprachliche und fotografische Elemente zu einer Komposition verbinden. Inhaltlich befassen sie sich mit zeitlichen und räumlichen Gegebenheiten des kunstkastens. Das Publikum wird zum Lesen, Hören und Verweilen eingeladen.

An der Vernissage zeigt Good eine 10minütige Performance.