St.Gallen | ArtRegion: Bodensee

Macelleria d’Arte

Chris Dennis

12. Juni – 4. Juli 2015

Wenn sich ein junger Mann in einem der unzähligen Achtzigerjahre-Teenager-Filme in einen Werwolf verwandelte, dann hatte das meist zur Folge, dass er nicht nur besser Basketball spielen konnte, sondern auch, dass er neue Charakterzüge annahm und hinter der Maske seinen Gefühlen freien Lauf lassen konnte. Beim in Zürich wohnhaften Engländer Chris Dennis ist das ähnlich. Seine Therianthropen – Wesen mit menschlichem Körper und tierischem Kopf – nutzen diesen nicht nur um ihren eigenen Charakter zu verschleiern, sondern besitzen auch gewisse Merkmale der jeweiligen Tiere. Der kaltblütige Alligator, der Fisch, der sich ausserhalb der gewohnten Umgebung entsprechend unwohl fühlt, sie alle helfen eine Geschichte zu erzählen die der Betrachter selbst in den Stücken finden muss. Erzählerischer Expressionismus oder auch psychologisches Portraitieren nennt der Künstler, der in Grossbritannien und den USA studiert hat, diesen eigenwilligen Stil. Was bei Chris Dennis aber auch auffällt ist, dass der Künstler sich nicht nur auf die vordergründige Geschichte konzentriert, sondern sich mit mindestens gleichem Eifer auch um die aufwendigen Strukturen und abstrakten Oberflächen des Hintergrunds kümmert. Das mag auch damit zu tun haben, dass vor dem Kunststudium eine Ausbildung zum wissenschaftlichen Illustrator stand. Das Ergebnis ist ein äusserst emotionaler und aufwendiger Malstil, der schon Betrachter in den USA, Neuseeland und überall in Europa fasziniert hat. Nach einer ersten sehr erfolgreichen Ausstellung in Zürich, stellt er nun zum ersten Mal in der Kunstmetzgerei aus.

Sa 4.7.2015 – 18 Uhr
Künstlergespräch mit Chris Dennis und Peter Platzgummer