Die Welt als Ungegenständlichkeit

Kasimir Malewitsch: Das grundlegende suprematistische Element. Das Quadrat. Graphitstift, 1927. Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett

Basel | ArtRegion: Basel - Oberrhein

Kunstmuseum Basel | Hauptbau

Kasimir Malewitsch: Die Welt als Ungegenständlichkeit

1. Mai – 22. Juni 2014

Kasimir Malewitsch, der Schöpfer des schwarzen Quadrats, das längst zur Ikone der Moderne geworden ist, publizierte 1927 im Verlag des Bauhauses seine Vision einer «Welt als Ungegenständlichkeit». In enger Verbindung aus Text und Bild bietet die zu Lebzeiten des Künstlers einzige Publikation in westlicher Sprache einen Zugang zu dieser Welt jenseits der sichtbaren Dinge, der zunächst gar nicht einfach ist. Ausgehend vom Quadrat, auf den ersten Blick ein simples, ja fast banales Bild, entwickelt Malewitsch einen suprematistischen Weltentwurf, in dem nichts als die reine Empfindung herrscht. Sobald die im Quadrat vorübergehend zur Ruhe gekommene Empfindung in Bewegung gerät, entsteht ein Kreis, durch Teilung ein Kreuz oder Rechteck, bilden sich komplexere Formen für die Empfindung des Fluges, Stromes, Magnetismus oder des Weltalls. Auch wenn die Bildtitel Bezüge zur gegenständlichen Wirklichkeit herstellen, war das eigentliche Ziel Malewitschs, jegliche Ähnlichkeit zu den sichtbaren Dingen auszuschließen. Im suprematistischen Quadrat, das in Wirklichkeit gar kein geometrisch exaktes Quadrat, sondern ein Viereck ist, manifestiert sich die Verweigerung der Ähnlichkeit.

Zum ersten Mal seit langem zeigt das Kupferstichkabinett Basel die Zeichnungen aus eigenem Bestand, die als Vorlagen für das Buch dienten. Der begleitende Katalog erscheint in einer deutschen und einer englischen Ausgabe. Er enthält eine Neuübersetzung des illustrierten Künstlertextes, der 1927 etwas ungenau als «Die gegenstandslose Welt» übersetzt worden war, und beschäftigt sich intensiv mit der Entstehungsgeschichte des Werks: Wann und wo sind Illustrationen und Texte entstanden, welchen Punkt in Malewitschs künstlerischer Entwicklung spiegeln sie wider? Malewitschs Welt als Ungegenständlichkeit erweist sich so als fluider Weltentwurf und Momentaufnahme eines grenzenlosen künstlerischen Universums.


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