André Thomkins

Berlin | ArtRegion: Berlin, Charlottenburg

Kunsthandel Wolfgang Werner

André Thomkins

Arbeiten 1948 –1982

29. April – 18. Juni 2022

In einem fingierten Telephongespräch mit Dalì seufzt Robert Filliou auf ansteckende Weise: „Ich wollte, daß ich ebenso gut zeichnen könnte, wie André Thomkins.“ Es scheint, als ob dieser Schweizer Künstler, der heute in Essen lebt, jede Zeichentechnik beherrsche. Nirgends zeigt seine Arbeiten aus drei Jahrzehnten versammelnde Ausstellung im Haager Gemeentemuseum Spuren einer Entwicklung von frühen Anfängen zu später Errungenem. Der stets gleich gute Zeichner blieb sich dennoch nie gleich. Von Zeichnung zu Zeichnung wechselte Thomkins Methoden, Mittel und Techniken wie einer, der sich immer wieder selbst auf die Probe stellen muß. Aber es wäre falsch anzunehmen, daß es Thomkins nur um die eigene Meisterschaft ginge. Alles zeichnen zu können ist ihm kein Wert an sich, sondern Teilaspekt des Hauptthemas seiner Arbeit: der unendlich möglichen Bilderfindungen. Es sind Grotesken aus absurden Formverbindungen. Jede Figur könnte mit einer anderen eine Symbiose eingehen. Unendliche Verwachsungen, Verknüpfungen oder Additionen sind bei Thomkins denkbar. Da erscheint es denn auch wie ein Programm, daß er seine Haager Ausstellung mit einer „Homunkulus“-Zeichnung von 1946 einleitete, mit einem vom Menschen erfundenen Menschen also, der aus der nebulosen Helle des Papiers als erbärmliches Phänomen mit überlangem Schädel auftaucht. Und eine der letzten Zeichnungen von 1977 heißt: „Ausguck ins Blaugeblasene“.


Öffnungszeiten

Di–Fr 10–18

Sa 11–15

Kunsthandel Wolfgang Werner
Fasanenstraße 72
10719 Berlin