Blobs and Traces

Ausstellungsansicht Hubertus Reichert - Galerie Bernet Bertram Berlin

Berlin | ArtRegion: Berlin, Charlottenburg

Bernet Bertram | Berlin

Hubertus Reichert: Blobs and Traces

25. Januar – 30. Mai 2020

GALERIE BERNET BERTRAM freut sich, Sie auf die Einzelausstellung des Münchner Künstlers Hubertus Reichert
in Berlin aufmerksam zu machen. Damit lenken wir den Blick erneut auf die zeitgenössische abstrakte Malerei.

Hubertus Reichert arbeitet seit Jahren kontinuierlich an der Ausweitung der Möglichkeiten farblicher Abstraktion. Die Ausstellung zeigt 20 seiner großformatigen Werke, die in den letzten vier Jahren entstanden sind.

Die Farben in ihrer Materialität sind der eigentliche konstituierende Gegenstand von Reicherts Malerei. Mit und über sie komponiert er Farblandschaften. Einzelne Farben werden bei ihm zum Thema, mit ihnen entstehen Farbgeschichten. Mit großem Interesse wendet er sich immer wieder neuen Entdeckungen zu. Mal einem leichten bis schweren Violett, dann wieder einem erdigen oder gelblichen Grün bzw. grünlichem Gelb, einem Kobaltblau.

Sternenfern ‐ Erdnah

Über den farbigen Bildaufbau treibt der Künstler die Bildfindung voran, erschließt solcherart Frequenzbereiche zwischen Erde und Himmel. Sein Bilderschaffen antwortet auf die Formenvielfalt des Universums und seiner galaktischen Dimensionen. Mit Klecksen, den Blobs, erschafft er Galaxien, Sprenkel muten an wie offene Sternenhaufen, eingebettet in Gas‐ oder Staubnebel, getönte Hell‐ und Dunkelwolken, interstellare Materie. Im Kontrast dazu offenbaren die Bilder dann wieder andere, erdnahe Aspekte: Spuren (Traces), Wege, Verbindungen zwischen Atollen, Landebahnen in moosigem Grün. Mikrobiologisches tut sich auf, Eingrabungen, Gänge und Versuchsbohrungen wie von Borkenkäfern im Brutbaum. Im Schaffensprozess erschließen sich dem Künstler Formen, ihm selbst vorher noch unbekannt.

Das ausgestreckte Bild

Hubertus Reichert bevorzugt helle, weiße oder gelbliche Gründe, auf die er einen „Sound“ von Acryl legt. Dann breitet er die abgespannte Leinwand auf dem Boden aus, bringt sie in die Horizontale und trägt Öl, manchmal auch Wachs auf das sich ausstreckende Bild auf, lässt tropfen, fließen, kleckst, spritzt, teilt und verteilt mit großen Farbstrichen. Nach der Unterbrechung zum Trocknen (auch das gehört zum Schaffenprozess) geht es weiter, bis im Ergebnis komplexe, ineinander verwobene Farbstrukturen stehen, ein gesetztes Gefüge, das eigenen Ordnungsprinzipien folgt.

Verkehr der Farben untereinander

Alles in der Malerei von Hubertus Reichert ist eine Angelegenheit der Farben untereinander, in ihren Bezügen, ihrer wechselseitigen Aufrufung, Anpassung oder Ablehnung, den Tönungen, die sich zu einem Gesamtwert steigern. Ein Bild „funktioniert“ für ihn, wenn die Farben im Bildganzen aufgehen, das Bild sein Gleichgewicht gefunden hat; wenn die Farben und Bildelemente ihr Eigenleben entfalten, ihre Bestimmung in der geforderten Unbestimmtheit erlangt haben, so „als wüsste jede Stelle von allen“ (R. M. Rilke).


Öffnungszeiten

Mi-Fr 14-18
Sa 11-16
und nach Vereinbarung

Bernet Bertram | Berlin
Goethestraße 2–3
10623 Berlin

Öffentlicher Verkehr

Bahn:
U2, U9, S5, S7 & S75 bis Zoologischer Garten
S75 bis Savignyplatz
S5, S7, S75 &U1 bis Uhlandstrasse
Bus: M45