Blutbetriebene Kameras und quellende Räume

Pipilotti Rist - Kunstmuseum St.Gallen

St.Gallen | ArtRegion: Bodensee

Kunstmuseum St.Gallen

Pipilotti Rist: Blutbetriebene Kameras und quellende Räume

2. Juni – 25. November 2012

Mit ihren farbenfrohen Bildwelten und wild wuchernden Installationen hat Pipilotti Rist die Welt der Kunst erobert. Geboren 1962 in Grabs im St.Galler Rheintal, gilt sie inzwischen als wegweisende Figur der zeitgenössischen Videokunst. 1994 fand im Kunstmuseum St.Gallen unter dem Titel I’M Not The Girl Who Misses Much – Ausgeschlafen, frisch gebadet und hochmotiviert im Rahmen des MANOR-Kunstpreises ihre erste Museumsausstellung statt, die anschliessend in der Neuen Galerie in Graz und im Kunstverein Hamburg gezeigt wurde und den Beginn einer unvergleichlichen Künstlerinnenlaufbahn markierte. Ausstellungen in bedeutenden Häusern weltweit folgten: 1998 im Hamburger Bahnhof, Berlin, 2001 im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid, 2007 im Centre Georges Pompidou in Paris und im Magasin 3, Konsthall Stockholm und 2008 im Museum of Modern Art, New York. 2005 realisierte die Künstlerin in Zusammenarbeit mit dem Architekten Carlos Martinez in St.Gallen die Stadtlounge. Im gleichen Jahr vertrat sie die Schweiz an der 51. Biennale von Venedig. 2008 kam ihr erster abendfüllender Spielfilm Pepperminta in die Kinos.

Pipilotti Rist beschäftigt sich seit jeher mit der visuellen und auditiven Beschreibung der Gefühle, welche Bilder und Töne ergeben, „wenn du berührt wirst oder wenn du jemanden berührst“ (Rist). Die beinahe malerische Behandlung und die raumgreifende Inszenierung ihrer Videos sind ebenso charakteristisch für ihre unverwechselbare künstlerische Sprache wie spektakuläre Kamerafahrten und sich überschlagende Bilder, die zusammen mit technischen Verfremdungen und assoziativen Montagen in traumartigen Sequenzen in einen alles umfassenden leuchtend farbigen Bilderstrom münden. Raffiniert befragt die Künstlerin dabei den vermeintlichen Wirklichkeitsgehalt des Mediums Video und schafft zugleich ihre eigenen sinnlichen Bildräume, in die man eintauchen und in denen man einzigartige Glücksgefühle erleben kann: „Video ist die Synthese von Musik, Sprache, Malerei, Bewegung, ‚miesen-fiesen’ Bildern, Zeit, Sexualität, Erleuchtung, Hektik und Technik. Das ist das Glück des Fernsehschauenden und der Videokünstler.“ (Rist) Dazu merkt Stephanie Rosenthal treffend an: „Rist verführt ihr Publikum, den eigenen Gedanken zu folgen, die inneren Bilder in Fluss zu bringen und die Perspektive auf die Welt zu verschieben, neue Facetten zu entdecken. Wie einen Freund nimmt sie uns bei der Hand und schärft unsere Aufmerksamkeit.“


Öffnungszeiten

Di-So 10-17
Mi 10-20
Geöffnet: Ostermontag, Auffahrt, Pfingstmontag und 1. November.
Geschlossen: Neujahr, Karfreitag, 1. August, Heiligabend, Weihnachtstag und Silvester.

Kunstmuseum St.Gallen
Museumsstrasse 32
9000 St.Gallen

Öffentlicher Verkehr

Bus 1, 4, 7, 11: Theater