Closed Circuit

Basel | ArtRegion: Basel - Oberrhein

DOCK Kunstraum, Archiv und Ausleihe

Closed Circuit

6. August – 26. September 2021

Die Ausstellung «Closed Circuit» erweitert den aus der Elektronik stammenden Begriff des geschlossenen Schaltkreises um gesellschaftliche Dimensionen und lotet die Grenzen zwischen Innen und Aussen, Abgrenzung und Schutz aus. Die drei Kunstschaffenden haben neue malerische und installative Werke entwickelt, welche sich im Dialog zu einer ortsspezifischen Gemeinschaftsarbeit verbinden.

Der Ausstellungsraum von DOCK zeichnet sich durch seine grossen Schaufenster aus. Diese erlauben den Passanten schlendernd die Kunst zu betrachten, umgekehrt kann von Innen die belebte Strasse in Kleinbasel beobachtet werden.

Dies veranlasste Chris Hunter, an der bei seinem Aufenthalt in Buenos Aires begonnenen Werkreihe «Adorno», weiterzuarbeiten. Bei seinen Streifzügen durch die fremde Stadt entdeckte er eine Vielfalt an individuell gestalteten Fenstergittern. Die Formen dieser Gitterstrukturen oszillieren zwischen Schönheit und Abschreckung und inspirierten ihn zu einer Reihe aus Holz gefertigten Objekten, die zugleich schützen und trennen.

Bei Sara Grütter fungieren die Fenster nicht nur als Membran zwischen dem Innen und Aussen, sondern werden selbst zum Medium. Sie dienen ihr als Druckplatte für ihre Monotypien und sind zugleich Bildträger. Spuren des Entstehungsprozesses der Drucke – der sogenannte Geist – bleiben auf den Scheiben sichtbar, während die Drucke im Innern ausgestellt sind. Die Motive, welche die Verflechtung von inneren und äusseren, physischen und geistigen Räumen visualisieren, entstanden einerseits im Vorfeld durch recherchierendes Zeichnen. Anderseits greift sie im Verlauf des Ausstellungsaufbaus Linien und Formen aus der Umgebung auf.

Nika Timashkova verweist in ihrer Werkreihe «KOMBI_NATIONS» auf ihre Wurzeln: Trachten, die Symbole und Formen aus der Ukraine, der Schweiz und Usbekistan aufnehmen und kombinieren. Die Trachten schaffen mittels des ursprünglich aus Persien stammenden Paisleymusters, das in allen «traditionellen» Kleidungsstücken der drei Nationen zu finden ist, eine Verbindung. So ziert das Paisleymotiv das schweizerische Glarnertüechli, die floralen Schals der Ukraine und usbekische Mäntel. Die Künstlerin zeigt auf, dass Traditionen und Identitäten keine stabilen Gebilde, sondern fluid sind, und dass Ideen und Formen zirkulieren.

Die drei Kunstschaffenden haben sich dafür entschieden ihre Arbeiten während des Aufbaus weiterzuentwickeln und zu einer Gesamtinstallation zu verbinden. Dieser Impuls, die Werkgrenzen bewusst aufzubrechen, steht im Zusammenhang mit der Coronakrise, die viele gesellschaftliche «Closed Circuits» produziert und dazu führt, dass zwischenmenschliche Grenzen klarer definiert werden.


Besondere Öffnungszeiten

Di, Mi, Do 13.30-18.30

Besondere Eintrittspreise

kostenlos

DOCK Kunstraum, Archiv und Ausleihe
Klybeckstrasse 29
Basel

Öffentlicher Verkehr

Tram 8: Feldbergstrasse