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Kunsthaus Dahlem

Bernhard Heiliger: Das Atelier als Denk-Raum

1. November 2022 – 28. Februar 2023

Platon kam einst zu dem Schluss, dass der Ursprung eines Gedankens entscheidend für seine Entwicklung ist. In den 1970er Jahren erweiterten viele Philosophen diese Idee, insbesondere im Hinblick auf den öffentlichen Raum. Gilles Deleuze und Felix Guattari vertraten die Ansicht, dass verschiedene Diskurse und Ebenen eines sozialen, politischen oder kulturellen Umfelds gleichzeitig existieren und sich an diesen Schnittpunkten der Diskurse, in denen der Mensch existiert, ständig gegenseitig beeinflussen. In ähnlicher Weise schlug Gaston Bachelard vor, dass sich unsere Existenz nicht in einem physischen Raum abspielt, sondern vielmehr in den Bildern und Texturen, die diese Räume füllen und den Ton unserer Existenz bestimmen.

Durch die Anwendung von Ideen auf das Atelier als kreativen Raum können wir Einblicke in den künstlerischen Prozess gewinnen; dies ist besonders relevant für Theorien, die sich auf den öffentlichen Raum beziehen, da das Atelier auch als Ort der öffentlichen Präsentation, Diskussion oder kollektiver Veranstaltungen fungieren kann. Ein bemerkenswertes Beispiel hierfür ist das Atelier von Bernhard Heiliger, einem der wichtigsten Vertreter:innen der westdeutschen Nachkriegskunst, der von 1949 bis zu seinem Tod im Ostflügel des heutigen Kunsthauses Dahlem lebte und arbeitete.