Das Kosmische allen Seins

Berlin | ArtRegion: Charlottenburg

Georg Kolbe Museum

Emy Roeder: Das Kosmische allen Seins

12. Oktober 2019 – 12. Januar 2020

Als Mitglied der Novembergruppe und später verfemt von nationalsozialistischer Propaganda ist Emy Roeder (1890–1971) eine der ganz wenigen weiblichen Stimmen in der modernen Kunst des frühen 20. Jahrhunderts. Die große, retrospektiv angelegte Ausstellung würdigt mit rund 80 Skulpturen und über 40 Zeichnungen das Werk dieser engagierten wie in ihrer Rolle außergewöhnlichen Künstlerin.

In der männerdominierten Welt der Bildhauerei hat sich Roeder als eine der wenigen Frauen nachhaltig Gehör verschafft. In ihren freundschaftlichen Korrespondenzen mit Hans Purrmann, Karl Schmidt-Rottluff oder Erich Heckel wird deutlich, dass sie als ebenbürtiger Teil dieser durch Nationalsozialismus und Krieg so zerrissenen Künstlergeneration wahrgenommen wurde.

Die diffamierende Ausstellung „Entartete Kunst“ von 1937 zeigte ihre expressionistische Skulptur einer Schwangeren, die danach lange als verschollen galt. Im Jahr 1955 wurde eine zweite Version dieser Arbeit auf der ersten Documenta gezeigt, dies war der Beginn einer zweiten Karriere Roeders nach dem Krieg. Im Jahr 2010 wurde ein Fragment der verschollen geglaubten Terrakotta-Fassung der „Schwangeren“ als Teil des sogenannten „Berliner Skulpturenfunds“ bei Bauarbeiten am Roten Rathaus im Erdreich entdeckt und lieferte den Schlüssel zur Deutung der spektakulären Grabung.


Öffnungszeiten

Täglich 10–18

Georg Kolbe Museum
Sensburger Allee 25
14055 Berlin

Öffentlicher Verkehr

S3 & S9 oder M49, X49 & 218 bis Bahnhof Heerstraße