Konstanz | ArtRegion: Bodensee

Städtische Wessenberg-Galerie

Franz Lenk: Der entwirklichte Blick

29. Januar – 16. April 2023

Franz Lenk, 1898 in Langenbernsdorf in Sachsen geboren und 1968 in Schwäbisch Hall gestorben, war ein einflussreicher Vertreter der neusächsischen Malerei und der neuen Romantik der späten 1920er Jahre. Nach dem Abschluss seines Studiums an der Dresdner Kunstakademie im Jahr 1924 zog er nach Berlin, wo er an Ausstellungen in Deutschland, den Niederlanden, Norwegen und den USA teilnahm. 1932 gehörte er zu den Mitbegründern der Gruppe „Die Sieben“ und wurde 1933 als Professor für Landschaftsmalerei an die Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst berufen, die er 1939 wieder verliess.

Inmitten der Weltwirtschaftskrise fand Lenk mit seinen ruhigen, von der Natur inspirierten und in altmeisterlicher Technik gemalten Bildern den Nerv der Zeit. Vor allem seine Landschaften – darunter verschiedene Darstellungen seiner geliebten Bodenseelandschaft – knüpfen an künstlerische Vorbilder vergangener Epochen an und ermöglichen breitere Interpretationen. In der Folgezeit, nach 1945, setzte der Maler sein künstlerisches Schaffen ohne grössere stilistische Veränderungen im süddeutschen Raum fort.

Die Ausstellung mit Gemälden aus 18 öffentlichen und privaten Sammlungen gibt einen umfassenden Überblick über das Werk von Ernst Wilhelm Lenk, einem bisher weitgehend unterschätzten Künstler des 20. Jahrhunderts. Neben seinen eigenen Werken werden Porträts, Stillleben, Landschaften und solche seiner Künstlerkollegen der „Sieben“, darunter Theo Champion, Adolf Dietrich, Hasso von Hugo, Alexander Kanoldt, Franz Radziwill und Georg Schrimpf, gezeigt. Darüber hinaus werden biografische und kunsthistorische Einblicke, wie seine Weltanschauung und deren Niederschlag in seiner Malerei sowie seine ambivalente Haltung in den Jahren 1933 bis 1945, mit einbezogen und vervollständigen so das Bild des Künstlers.