Der Grund ist das Unglück der Figur

Doris Piwonka_a.art2022

Dornbirn | ArtRegion: Bodensee

c.art, Prantl & Boch

Doris Piwonka: Der Grund ist das Unglück der Figur

22. Oktober – 26. November 2022

Im Rahmen ihrer ersten Einzelausstellung „Der Grund ist das Unglück der Figur“ in der c.art Galerie zeigt Doris Piwonka Malereien und Arbeiten auf Papier aus den letzten Jahren.
Dabei tragen die Bilder im Titel die Nummer der Reihenfolge, in der sie im jeweiligen Monat und Jahr entstanden sind. Somit ist die chronologische Abfolge des Arbeitsprozesses der Künstlerin erkennbar. Ein Großteil ihrer Bilder entsteht gemeinsam und innerhalb eines zusammenhängenden Zeitraums.
Zwischen dem Auf- und Abtragen von Farbe auf Baumwolle, dem Nebeneinander- und Übermalen von Schichten, dem Sehen und Übersehen malerischer Strategien wandert die Malerin vermeintlich mühelos in den Bereich der gegenstandslosen Malerei.
„Dort war ich noch nicht“ ist Ausdruck einer verweilenden Neugier auf das, was noch begegnen und was sich noch offenbaren könnte – das Bild im Bild, die Figur im Grund und der Grund über der Figur.

In ihrer Ausstellung präsentiert Doris Piwonka eine Auswahl von Bildern, die nicht wahllos nebeneinander, zueinander und miteinander gezeigt werden. Vielmehr führt sie den Betrachtenden ein Stück weit an ihre eigene Sichtweise auf ihr Werk heran.
Der Ausstellungsraum ist durch zwei Trennwände abgetrennt, die als Stauraum für weitere Bilder dienen – eine Situation, die sich auch im Atelier der Künstlerin wiederfindet. Auf diese Weise wird die Ausstellung offen gehalten und suggeriert, dass sie auch ganz anders aussehen könnte, dass nichts endgültig oder gar fertig ist – der Blick könnte immer noch etwas Neues finden, wenn er lange genug an diesem Ort verweilt.

Papierarbeiten wie Aquarelle und Collagen als Neben- oder Vorarbeiten zu den Gemälden werden im Eingangsbereich der Galerie gehängt und mischen sich mit den Malereiwerken im Hauptraum. Auch hier lassen sich zeitliche Zusammenhänge ablesen.
Die Aquarelle muten wie leichte malerische Notationen an. Die Klebeband-Collagen auf Papier oder Karton greifen Materialreste auf, die als Hilfsmittel ihrer Malerei dienten und getrocknet eine Zeit lang auf Sammelboxen, Tischplatten oder Wänden überlebt haben und nun als Elemente und Fragmente für neue Kompositionen verwendet werden. So sind die Klebestreifen nicht nur Überbleibsel ihrer Malerei, sondern finden sich auch in gemalter Form in ihren Bildern wieder. Vor allem aber sind sie Zeugen eines Prozesses, der, wann immer er stattfindet, auf ein Ziel ausgerichtet ist: das Glück, alle Elemente der Malerei in der Schwebe und in Beziehung zueinander zu halten: Grund, Figur und Bild im Bild.


Öffnungszeiten

Mi - Fr 10 - 18 Uhr
Sa 10 - 13 Uhr
oder nach telefonischer Vereinbarung

c.art, Prantl & Boch
Marktstraße 45
6850 Dornbirn