Finstere Aussichten

Berlin | ArtRegion: Kreuzberg

Galerie Kremers

Finstere Aussichten

4. Dezember 2021 – 20. Januar 2022

Man könnte von einer Renaissance der Romantik sprechen. Dunkle Wälder, karge und verlassene
Landschaften sind die Lieblingsmotive der Romantiker, ihre Schauplätze sind häufig Friedhöfe und
Ruinen, die dargestellte Atmosphäre ist magisch, oft unheimlich. Die in dieser Gruppenausstellung
versammelten Maler teilen viele dieser Vorlieben. Sie bringen die magische Wirkung des Mondlichts ins
Bild wie Gregor Hiltner in „Nacht über Eivissa“, das Zwielicht der Morgendämmerung wie Jan
Gemeinhardt in „Morgen“ oder die Verlassenheit einer Ruine wie Vitaly Medvedovsky in „Pole“. Das
Gefühl des Unheimlichen wird zuweilen ausgelöst durch irritierende oder fremdartige Elemente, die die
gewohnte Wahrnehmung der Umgebung stören, den Betrachter verunsichern. Besonders verstörend
ist diese Irritation in den Eye-Witness- Arbeiten von Timur Celik: Ein Vulkanausbruch am Rande einer
nordischen Kulturlandschaft oder auch verzweifelte Menschen, die ein Flugzeug stürmen, von uns vom
Fernsehsessel aus beobachtet. War bei den Romantikern der ersten Stunde die Unsicherheit, die sich
aus dem Mangel an Eindeutigkeit und Vorhersagbarkeit ergibt, noch von der Sehnsucht nach und der
Hoffnung auf ein Verschmelzen mit dem Unendlichen in der Natur getragen, so sind in den Bildern der
Romantiker von Heute davon wenig Spuren mehr zu finden. Das Unheimliche und Befremdliche sind oft
genug menschengemacht und die verlassenen Ruinen sind keine Relikte einer ruhmreichen
Vergangenheit.
Vielleicht sind diese finsteren Aussichten gerade deswegen von anrührender Schönheit


Öffnungszeiten

Mi: 11-18
Fr & Sa: 12-19
nd nach Vereinbarung

Galerie Kremers
Schmiedehof 17
10965 Berlin