Gestern ist nirgendwo

Meersburg | ArtRegion: Bodensee

Galerie Bodenseekreis

André Ficus: Gestern ist nirgendwo

18. Juli – 20. Oktober 2019

Der gebürtige Berliner Künstler André Ficus, der 1946 an den Bodensee kam, haderte als Großstadtmensch lange mit seinem Wohnort – vielleicht Zeit seines Lebens. Dass André Ficus sich eigentlich ein anderes Leben gewünscht hätte, macht die Ausstellung im Roten Haus Meersburg deutlich.

Gefeiert wurde Ficus vor allem für seine atmosphärischen Bodensee-Aquarelle, doch er sah sich selbst nicht als «Bodenseemaler». Die liebliche Landschaft am See öffnete sich dem anfangs kubistisch inspirierten Künstler erst spät. Seine Vorliebe galt dem Süden: Er malte Italien und Frankreich und später auch die USA. Ficus‘ meist menschenleere Landschaften sind von melancholischer Poesie. Für den Suhrkamp-Verlag fertigte Ficus in den 1960er-Jahren Porträts bedeutender Geistesgrößen.

In der Meersburger Schau sind erstmals Ficus‘ künstlerische Arbeiten seinem persönlichen Lebensweg zugeordnet, der chronologisch und mit Zitaten von Ficus anschaulich gemacht wird. Anlass zu dieser neuen Lebenserzählung des Künstlers gibt der überraschende Fund eines Briefwechsels im Stadtarchiv Friedrichshafen, den der Maler mit einem Freund über 50 Jahre hinweg führte. Die Briefe belegen, wie sehr der als intellektuell und weltläufig bekannte Künstler sich innerlich von der Welt zurückzog. Stets war er auf der Flucht in ein Land der Erinnerung, das er aber nicht finden konnte: Gestern ist nirgendwo.


Öffnungszeiten

Di - So: 11 - 17

Galerie Bodenseekreis
Rotes Haus, Schlossplatz
88709 Meersburg