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La Chambre

Léon Gimpel: Guerre et paix

4. Februar – 26. März 2023

Léon Gimpel war ein 1873 in Straßburg geborener französischer Fotograf, der für Zeitungen und Zeitschriften wie La Vie illustrée und L’Illustration arbeitete und so die Wissenschaft popularisierte. Dank seines umfangreichen ikonografischen Erbes gilt er noch heute als eine der großen Persönlichkeiten der französischen Fotografie.

Die Belle Époque im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert war eine Zeit großen wirtschaftlichen Wohlstands, des Friedens und des wissenschaftlichen Fortschritts, in der auch die Autochromtechnik eingeführt wurde – die erste Farbfotografie. Léon Gimpel war einer der ersten, der diese 1907 von den Brüdern Lumière eingeführte Erfindung entdeckte. Er machte sie zu seiner Spezialität und hielt damit die neuen Gesichter von Paris fest, das sich durch die Installation des Stromnetzes und die Einführung von Neonröhren an den Fassaden der Kaufhäuser verändert hatte. Auch üppige Gärten, traumhafte Landschaften, luxuriöse Interieurs, Blumen, Pilze und Frauen wurden in seinen Bildern festgehalten und trugen dazu bei, den Hunger des Publikums nach schönen Bildern zu stillen. Auch nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs streifte Léon Gimpel weiter durch die Straßen der Hauptstadt und fotografierte weiter. Mit Leichtigkeit und Poesie fand der Fotograf eine fesselnde Einzigartigkeit in einer Gruppe von Kindern, die mit Waffen und Kostümen Schlachten nachstellten. Gezeichnet von der Tragödie, die sich auf den Schlachtfeldern abspielt, gaben sich die Kinder bereitwillig dem Spiel der Fotografie hin und vermittelten dem Fotografen einen echten Sinn für Originalität. Das Ergebnis sind mehrere Tausend Bilder, die das rege Treiben jener Zeit widerspiegeln.