I never thought I would have a banana

Berlin | ArtRegion: Berlin, Charlottenburg

Contemporary Fine Arts

Kirsten Landwehr: I never thought I would have a banana

6. – 23. Dezember 2021

Es gibt das Gerücht, dass der erste Champagnercoupe der Form der linken Brust Marie Antoinettes nachempfunden wurde. Für Kirsten Landwehr gibt es sowohl Coupes als auch Cups in allen Formen, Farben und Größen. Contemporary Fine Arts freut sich, in einer Präsentation Landwehrs neue Keramikschalen zu zeigen.

Inspiriert von natürlichen Formen, gewinnen sie durch Wiederholung im Töpferprozess an Bedeutung. Mit der Wiederholung aber entsteht auch Differenz. So sind alle Schalen einzigartig und individuell mit eigenen vermeintlichen Unvollkommenheiten, und benannt nach Frauen aus Landwehrs Leben. Die experimentellen und improvisierten Formen entstehen auf der Drehscheibe, aber auch an Fundstücken, die als Modelle fungieren. Indem sie sowohl industrielle als auch selbst hergestellte Glasuren verwendet, erforscht Landwehr, wie diese miteinander interagieren. Reaktionen und Ergebnisse, die sich ihrer Kontrolle entziehen, lässt sie zu, erhofft sie sogar.

Bei über 1200°C gebrannt, erscheint die glasierte Beschichtung des Steinguts in dunklen, erdigen Farbtönen. Durch die hohen Temperaturen sind die Gefäße robust und zweckmäßig, rau und schwer, selbst im unglasierten Zustand nicht porös, während die Materialspannung zwischen Biskuit und Glasur die Haptik der Oberfläche betont.

Landwehr nutzt natürliche Produkte, wie Eierschalen, Austern- und Muschelschalen für die Herstellung ihrer Glasuren, die in fließenden Bewegungen verzerrte Muster bilden. Die Unvorhersehbarkeit dieser Elemente spiegeln die Ästhetik ihrer Produkte wider. Unregelmäßigkeiten sind nicht nur erlaubt, sondern erwünscht. Körnige Unvollkommenheiten und Asymmetrien lassen geschichtete Objekte entstehen, die individuell geformt und ungebunden sind. Verformungen und Unebenheiten der Textur sind mehr als nur ein materieller Zufall, sie sind seine Würdigung.


Öffnungszeiten

Mo – Fr: 10 – 18
Sa: 11 – 14
und nach Vereinbarung

Contemporary Fine Arts
Grolmanstraße 32/33
10623 Berlin