Karl Gerstner

Basel | ArtRegion: Basel - Oberrhein

Galerie Knoell

Karl Gerstner

21. November 2017 – 3. März 2018

Karl Gerstner (1930-2017), geboren in Basel, war ein anerkannter Theoretiker, Grafiker, Maler und Autor an der Spitze der wichtigsten Kunstbewegungen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Theorie diente ihm als Basis, die Methodik als Instrument und die Innovation als Ziel seiner künstlerischen Arbeit. Als Grafiker und Mitbegründer der international agierenden Werbeagenturen „Gerstner + Kutter“ und später „GGK“ war er einer der Protagonisten der erfolgreichen Schweizer Grafik. Als Autor hat Gerstner zahlreiche Artikel und Bücher über Kunst verfasst, wie den Klassiker der Gestaltungslehre „Kompendium für Alphabete. Systematik der Schrift“, 1972. Als Theoretiker war er vor allem mit seiner Schrift „Kalte Kunst? Zum Standort der heutigen Malerei“, 1957, hervorgetreten. Oftmals entstanden seine Texte parallel zu seinem bildnerischen Werk und fungierten als Ergänzungen und Erweiterungen. Seine Forschungen auf dem Gebiet der Farbenlehre bildeten den methodischen Ausgangspunkt für seine Produktion, welche der Künstler selbst in Kapitel eingeteilt hatte. Teils überlagerten sich die Serien, teils erstreckten sie sich über Jahrzehnte. André Thompkins übersetzte Karl Gerstner ins Anagramm „Streng klarer“, eine treffende Bezeichnung für einen Verfechter der konsequenten konstruktiven Logik. Gerstners Kunst war eine Recherche, die in seinem Atelier, seinem Labor, ausgeführt wurde und auf zwei Säulen basiert: der Suche nach bildnerischen Systemen und der Erforschung der Farbwirkungen.

Bereits in seinen frühen Arbeiten lassen sich einige Parameter definieren, die für sein Werk charakteristisch sind. So ersann Gerstner ganze Bildsysteme und dachte nicht in Einzelwerken. Wichtig war auch das Einbeziehen des Betrachters, wofür er den Begriff der Partizipationskunst prägte, der sich durch sein Werk zieht. Ferner spielte die Veränderbarkeit des Bildes, ob mechanisch oder optisch, seit dem Austausch der Op Art und der kinetischen Kunst in den 1960er Jahren eine wesentliche Rolle in Gerstners Werk.


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