Landrush – Dry West

Winterthur | ArtRegion: Bodensee, Zürich

CoalMine

Uwe H. Martin: Landrush – Dry West

22. Januar – 24. März 2016

Eine Ausstellung im COALMINE Raum für zeitgenössische Fotografie sowie in der Photobastei (Satellit).

Die COALMINE präsentiert die Jurypreise des Greenpeace Photo Award 2014 in Zusammenarbeit mit Greenpeace und in Medienpartnerschaft mit GEO.

Uwe H. Martin arbeitet seit 2011 zusammen mit Frauke Huber an einem kollaborativen Projekt mit dem Titel «LandRush». In einer Serie dokumentarischer Filme, interaktiver Apps sowie räumlicher Installationen hinterfragt LandRush die Formen moderner Agri- kultur und deren Auswirkungen auf Natur und Bewohner. Die COALMINE zeigt in ihren Räumen in Winterthur erstmals das neuste Kapitel von LandRush mit dem Titel «Dry West» (2014/15). In einem Satelliten in der Photobastei in Zürich wirft sie zudem ein Licht auf die vier weiteren Kapitel «The Road – Brasilien», «The Farm – Äthiopien», «Family Affairs – Iowa» und «Full Circle – Mecklenburg Vorpommern». Das fünfteilige Projekt LandRush wird damit umfassend vorgestellt.

In ihrem multimedialen Reportage-Projekt LandRush untersuchen Uwe H. Martin und Frauke Huber die globalen Gemeingüter Wasser, Saatgut und Land im Spannungsfeld zwischen Er- nährungssicherung, Energieproduktion und schwindenden Ressourcen. In ihren bisherigen Feldstudien haben sie auf jeweils zweimonatigen Reisen die Landinvestitionen im Gambela Nationalpark («The Farm – Äthiopien», 2011/12), den Soja-Highway im brasilianischen Mato Grosso («The Road – Brasilien», 2012), die Ethanolproduktion in den USA («Family Affairs – Iowa», 2013/14) und die ökologische Landwirtschaft in Ostdeutschland («Full Circle – Meck- lenburg Vorpommern», 2014/15) dokumentiert. Einblick in die vier ersten Kapitel dieser gross angelegten Recherche gibt eine multimediale Rauminstallation in der Photobastei.

Im fünften und neusten Kapitel ihres LandRush-Projekts mit dem Titel «Dry West» dokumen- tiert Uwe H. Martin die historische Dürre im Westen der USA. Der erste Teil von Dry West zeigt die Auswirkungen der Dürre auf die Landwirtschaft im kalifornischen Central Valley, in dem etwa 25 Prozent aller Lebensmittel der USA produziert werden – in einer Wüste, die durch ein komplexes Kanalsystem aus der Sierra Nevada bewässert wird.

Im zweiten Teil konzentriert sich Uwe H. Martin auf den Colorado, der auch als American Nile und Lebenslinie des trockenen Westens bezeichnet wird. Er ist die wichtigste Wasserquelle für fast 40 Millionen Menschen in Kalifornien, Arizona, Nevada, New Mexico, Wyoming, Utah und Colorado. Dank seines Wassers gedeihen etwa 15 Prozent der US-weit angebauten Nah- rungspflanzen. Die Dürre macht die Schwächen einer Agrarindustrie sichtbar, die nicht auf einer nachhaltigen Bewirtschaftung des Lands beruht, sondern auf industrialisierter Ausbeu- tung. So sehr die Dürre ein Naturereignis ist, so sehr zeugt sie von der Hybris des Fort- schrittsglaubens und der Kurzsichtigkeit der Menschen.

Die Ausstellung wird von Alexandra Blättler und Sascha Renner kuratiert. Sie wird unterstützt von der Stanley Thomas Johnson Stiftung und der Photobastei.


Öffnungszeiten

Mo, Di 9-17
Mi-Sa 10-20

CoalMine
Turnerstrasse 1
8400 Winterthur