Landschaft: Abstrakt – Figurativ

Berlin | ArtRegion: Charlottenburg

Galerie Albrecht

Landschaft: Abstrakt – Figurativ

26. März – 25. April 2021

Was ist figurativ? Was abstrakt? Die Frage scheint einfach zu beantworten.

Auf einem figurativen Bild stehen illusionistische Figuren und Gegenstände in einer Beziehung zueinander, auf einem abstrakten hingegen geometrische Formen oder auch Farben allein. Der Maler Peter Tollens formuliert,

während in der figurativen kunst ein pinselstrich, eine linie usw. einen arm oder ein feld meint, ist eine linie oder farbe in der konkreten kunst von der unmittelbaren bedeutung befreit und kann aber eine erinnerung an
natur oder irgendetwas das im betrachter schlummert evoizieren.

Der also nur beim Betrachten, nicht beim Machen, offensichtliche Unterschied, verschwimmt im Sehen und Darstellen von Landschaft. Ist das Meer abstrakt oder figurativ? Sind die herbstlichen Blätter, die auf eine Lichtung fallenden Sonnenstrahlen, der einzelne Baum auf einem Hügel, der aufsteigende Nebel abstrakt oder figurativ?

Für die Malerei, aber auch die Fotografie und die Zeichnung bieten Landschaftsdarstellungen eine wunderbare Möglichkeit der Entfaltung. Der Pinsel strebt nach Freiheit und wenn er nur einmal das Vermögen hat, das Gesehene nicht detailgetreu, sondern so wiederzugeben, wie es subjektiv empfunden wurde, kann er sich recht ungehindert von der Verpflichtung zur illusionstischen Darstellung der Figur oder des Gegenstands auf der Leinwand bewegen. Der Fotograf kann seinem Wunsch, dem kurzen Moment Ewigkeit zu geben unschwer erfüllen, der Zeichner die ganze Vielfalt seines Zeichenstifts ausschöpfen, denn es ist ihm nicht vorgegeben, wie er Gräser, Bäume, Hügel und Täler darzustellen hat.

Die Ausstellung «Landschaft: Abstrakt – Figurativ» führt fünf Künstler zusammen, die sich in ihrer Arbeit zwischen Abstraktion und Figuration bewegen. Die Maler Eric Cruikshank, Silke Leverkühne und Peter Tollens, den Bildhauer und Zeichner Johannes Beyerle und den Fotografen Michael Kenna. Jeder der fünf Künstler sieht die Natur auf eigene Weise und greift die ihm wichtigen Elemente heraus. Silke Leverkühne das Expressive: Bäume und Äste, die sich im Blick ineinander verweben oder das sich sich auf Felsen und Wasser spiegelnde stetig wandelnde Licht- und Schattenspiel. Peter Tollens das Ruhende, Lagernde, Flächige: Felder, Steinformationen, den Nebel, die Landschaft als sich im Betrachten zusammenfügende und überlagernde Farbfläche. Michael Kenna sieht in ihr die Schönheit, Verletzlichkeit und Vergänglichgkeit der Welt und macht sie in den schwarz/weiß Fotografien auch an den unscheinbarsten Orten sichtbar. Eric Cruikshank macht Schönheit nicht nur sichtbar, er lässt auch das Glück empfinden, das er beim Anblick der vielfältigen Farben des Himmels empfindet bei Sonnenaufgang oder -untergang, bei Gewitter oder anderen Naturereignissen. Seine Bilder sind eine Apotheose auf das Licht und auf das, was es dem Auge und Empfinden schenkt. Der Zeichner Johannes Beyerle betrachtet Landschaft wie ein Forscher bis in Details hinein. Mit dem Skizzenbuch geht er los und hält sie unzusammenhängend sowohl skizzierend als auch mit Worten beschreibend fest. Im Atelier zeichnet er das Gesehene noch einmal als zusammenhängende Darstellung. Wir zeigen von ihm beide Arten: Skizzenbücher und Einzelblätter. Auch von Peter Tollens werden neben den Bildern Skizzenbücher und Studien ausgestellt sein.


Öffnungszeiten

Di-Sa: 11-18

Galerie Albrecht
Bleibtreustr. 48
10623 Berlin