Metaphor

Berlin | ArtRegion: Berlin, Charlottenburg

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You Jin: Metaphor

15. – 30. September 2021

In seinen Werken kreiert der Künstler ein eigenes Universum, um über die Komplexität des

menschlichen Wesens wie auch über gesellschaftliche Dilemmata zu reflektieren. Selbst leidenschaftlich

an der digitalen Welt interessiert, arbeitet You Jin in einem Land, das einen enormen

wirtschaftlichen und technologischen Aufschwung erlebt hat und seitdem mit der Vergangenheit

brechen will. Heute gehört You Jin einer neuen Generation chinesischer Künstler*innen an, die die

zeitgenössische Szene verändern.

In seinen Werken verfolgt You Jin eine Methode der Beobachtung, die philosophische Theorien sowohl

östlichen als auch westlichen Denkens miteinander verschmilzt. So will er die perspektivische

Beziehung zwischen chinesischer und westlicher Malerei als Mittel des Dialogs und des Verständnisses

universeller Energien zusammenführen. Seine dynamischen Bilder reflektieren somit

über unsere zeitgenössischen Leben, beeinflusst von ständig wechselnden Umständen, Idealen

und Situationen, die oft ein systematisches Update von Selbstreflektion und Ausdruck erfordern.

Dabei wendet er Elemente aus der traditionellen chinesischen Kultur und Ikonographie an, von

den Sieben Weisen vom Bambushain bis hin zum Taoismus und der symbolischen Bedeutung von

Bambus und Wasser.

So wie die traditionellen chinesischen Landschaftsmaler hat auch You Jin eine realistische Sicht

auf seine Umgebung. Er ist fasziniert von den ständigen Veränderungen der Stadt und den scheinbar

endlosen Möglichkeiten, die Stadträume auch der Malerei bieten. Für den Künstler muss der

technologische Fortschritt im Einklang mit der Entwicklung des menschlichen Denkens stehen.

Dies führt zu höchst saturierten Leinwänden, die ein Tumult von fast psychedelischen Farben mit

häufig zahlreichen Perspektiven sind – als Betrachter finden wir uns in einem bunten Wirbel wieder

und haben das Gefühl, gleichzeitig in verschiedene Richtungen zu blicken.

Der Künstler beschreibt seine Arbeit als ein „ästhetisches Abbild der wahren Existenz des

Lebens“. Eine Verkörperung des Geistes, der Gedanken und der Welt, sowohl virtuell als auch

physisch. Man muss nur das wiederkehrende Bild der Wendeltreppe betrachten, die den Kreislauf

des Lebens repräsentiert – mit der Wahl, nach oben oder unten zu gehen. Der Bambus repräsentiert

manchmal die Stabilität und Beharrlichkeit der Menschheit, manchmal dient er aber auch als

Verweis auf die Verbundenheit von Erde und Himmel – da die in der Bambuswurzel zirkulierende

Luft sich nie ansammelt, sondern sich immer in ständigem Fluss befindet.

Wasser dagegen nimmt drei Zustände an: Bewegung, Kreislauf oder Stille, wie man dies in taoistischen

Darstellungen des Wassers als Anleitung zum Leben und der Ethik sehen kann. Wasser

fungiert dort entweder als Treiber von Turbulenzen zwischen anderen Elementen, als Energieschub

oder als Austausch zwischen alten und neuen Wahrnehmungen der Wirklichkeit. Was allerdings

immer bleibt, ist das Wasser als Quelle des Lebens, ein Verständnis seiner allgegenwärtigen

Aura, und die Erkenntnis, dass gleichgültig, wie die Bewegung von „Wasser“ oder „Leben“ sich ändern

mag, der Geist des Ichs nie verschwinden wird.


Öffnungszeiten

Di-Sa 11-18

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Fasanenstraße 68
10719 Berlin