Möglichkeit und Wirklichkeit

Benedikt Terwiel, „Südgelände, Ausschnitt1, Kamera 1“, 2021, Fotorendering - Möglichkeit und Wirklichkeit kuratiert von Rüdiger Lange (loop – raum für aktuelle kunst) 2023

Berlin | ArtRegion: Berlin, Schöneberg

Haus am Lützowplatz

Möglichkeit und Wirklichkeit

kuratiert von Rüdiger Lange (loop – raum für aktuelle kunst)

28. Januar – 5. März 2023

Die Gruppenausstellung „Möglichkeit und Wirklichkeit“ bewegt sich auf unsicherem Terrain und erkundet die Realität fragiler Landschaften und Oberflächen. Mit ihren zwei- und dreidimensionalen Arbeiten hinterfragen die ausgewählten Künstler:innen den künstlichen oder natürlichen Ursprung dessen, was wir sehen, sowie unsere Wahrnehmung in solchen vorübergehenden Zuständen.

Das Projekt „Ondes“ von Bénédicte Blondeau ist eine Serie von Landschaftsbildern, die in alten Gletschern, Höhlen oder vulkanischen Gebieten aufgenommen wurden und auf die Vernetzung und Vergänglichkeit der Welt jenseits dessen, was für die Sinne sichtbar ist, hinweisen.
Charlotte Bastians Arbeiten beschäftigen sich häufig mit der radikalen Veränderung von Landschaften durch menschliche Eingriffe und Hinterlassenschaften. Dieses Thema wird in den hier gezeigten, postapokalyptisch anmutenden Arbeiten weiter erforscht. Präsentiert in einem mittelgroßen Rotationsbetrachter, erzeugen diese zusammengesetzten fotografischen Motive ein Gefühl des Seins in diesem prekären und doppelt unwirklichen Raum. Ähnlich und doch anders oszilliert der Zyklus „Südgelände“ von Benedikt Terwiel zwischen zwei- und dreidimensionalem Raumgefühl. Seine Fotos sind bei einem virtuellen Spaziergang durch die digitale Landschaft des Berliner Südgeländes in Schöneberg entstanden, während Blondeaus Gemälde dagegen kaum menschliche Spuren aufweisen.
Benjamin Gräbners skulpturale Gipsarbeit „I“ und Zora Jankovićs „MONUMENT I.11“ unterscheiden sich beide in der Art, wie sie den Raum aufteilen. Gräbners Kubus hat ein zerklüftetes Inneres und ein glattes Äußeres, das Technik, Werkzeug und gestische Beweise in Frage stellt.
Jankovićs Werk hingegen besteht aus rauen, geraden, runden, hohlen, kantigen, massigen und geschmeidigen Formelementen, wobei das Zusammenspiel von Betonelementen, die manchmal vom Guss roh belassen und manchmal geglättet wurden, eine Vielgestaltigkeit aufweist, die auf den Entstehungsprozess verweist.
Die Bilder von Thomas Raven geben uns einen einzigartigen Einblick in das Konzept des transzendentalen Moments, der sich in Form eines Spektakels und eines Bühnenraums manifestiert.

Darüber hinaus suggerieren diese Werke, dass Möglichkeit und Wirklichkeit miteinander verwoben sind und sich gegenseitig bedingen, wobei die Wirklichkeit die Möglichkeit hervorbringt. Auf diese Weise werden Realität und Möglichkeit zu additiven Komponenten, die die Grenzen zwischen ihnen verwischen. Dadurch eröffnen sich ganz neue Perspektiven auf den transzendentalen Moment.


Öffnungszeiten

Di-So 11-18

Haus am Lützowplatz
Lützowplatz 9
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