Nihilism Is Love

Steven Parrino, Candy Stevens (Pink Disaster), 1988, Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz

Vaduz | ArtRegion: Bodensee

Kunstmuseum Liechtenstein

Steven Parrino: Nihilism Is Love

21. Februar – 16. August 2020

Steven Parrino (1958–2005) war einer der einflussreichsten Künstler der Kunstszene in New York seit den späten 1980er-Jahren. Das Kunstmuseum Liechtenstein zeigt die erste umfassende Retrospektive Parrinos im deutschsprachigen Raum.

In seinem vorwiegend malerischen Oeuvre entwickelte der Künstler eine einzigartige visuelle Sprache. Sie speist sich einerseits aus verschiedenen subkulturellen Strömungen, enthält andererseits aber deutliche Bezugnahmen auf die Geschichte der bildenden Kunst des 20. Jahrhunderts und darüber hinaus. Parrinos Schaffen ist geprägt von einem unbedingten Freiheitswillen, der sich aus der US-amerikanischen Biker-Kultur herleitet sowie durch den Existentialismus von Punk-Rock beeinflusst wird.

Zugleich widerspricht Parrino dem «Anything goes» postmoderner Trends der Achtzigerjahre. Authentizität und Formwille verbinden sich in seinem künstlerischen Ansatz zu einer innovativen Kraft von herausragender Qualität, die sich auch in seinen installativen, musikalischen, filmischen und textlichen Aktivitäten zeigt. Anleihen bei Underground- Comics und der «Kustom Kulture» der Motorrad-Welt mit ihrer spezifischen Symbolsprache bestimmen vorwiegend sein zeichnerisches Werk der frühen Jahre. Parallel entwickelt sich eine monochrome Malerei in der Tradition des «Radical Painting».
Nach der Mitte der 1980er-Jahre verdichten sich Parrinos künstlerische und weltanschauliche Überzeugungen zu einer kennzeichnenden Methode: Leinwände wurden zunächst monochrom bemalt, danach vom Rahmen genommen und anschliessend in veränderter Form (verdreht, gewickelt, geknüllt usw.) wieder aufgezogen, sodass ein neues und in der Regel dreidimensionales «Bild» entstand.

Die Retrospektive Steven Parrino. Nihilism Is Love setzt das Werk des Künstlers anhand von fünf Themenfeldern in neue Kontexte. Der Tod der Malerei als Motiv sowie deren Wiederbelebung durch gesellschaftliche und subkulturelle Inhalte bilden ein Hauptnarrativ der Ausstellung. Der Malerei ist ihre traditionelle Rolle als «Leitmedium» der Avantgarden angesichts der rasanten Umwälzungen der vergangenen Jahrzehnte in zunehmendem Masse aberkannt worden. Welche Bedeutung Parrinos facettenreichem Oeuvre für die Weiterentwicklung der Malerei zukommt, macht diese Ausstellung erstmals nachvollziehbar.


Öffnungszeiten

Di–So 10–17 Uhr
Do bis 20 Uhr

Kunstmuseum Liechtenstein
Städtle 32
9490 Vaduz

Öffentlicher Verkehr

Bus: Vaduz Post