pink/ green light

Steckborn | ArtRegion: Bodensee

Kirchgasse

Cédric Eisenring: pink/ green light

6. März – 2. Mai 2021

Cédric Eisenring setzt in pink/ green light, seiner zweiten Einzelausstellung in der Kirchgasse, verschiedene Formen von Leerstellen in den Fokus seiner künstlerischen Arbeit.
Mit drei medial unterschiedlichen Ansätzen untersucht er Absenzen, greift sie auf, führt sie weiter und macht ihre Transformationen sichtbar. Absenz ist in ihren verschiedenen medialen Facetten und Rollen sowohl Methode, Motiv und Atmosphäre zugleich. Sie verbindet in pink/ green light eine Serie von 15 Fotografien von Parklandschaften mit einer grossformatigen Kaltnadelradierung einer architektonischen Struktur und einer vom Künstler in Auftrag gegebenen Erzählung von Elizabeth Ouse.

Der Print zeigt eine pavillonartige Architektur, die sich aus weissen Flächen und repetitiv-strukturellen Formen konstruiert. Drucke wie dieser bilden einen kontinuierlichen Teil von Cédric Eisenrings künstlerischer Praxis, in denen er Leerstellen und deren Negativformen erforscht, die durch Ausstanzungen bei industriellen Produktionen entstehen. Sie arbeiten sich beim Druck in das Papier ein und erscheinen als haptische Reliefs.
Am unteren Bildrand des Prints sind Körper von rennenden Jugendlichen angedeutet. Sie scheinen von den Leerstellen überlagert oder aus dem Bild hinaus zu rennen – hin zu einem unbekannten Ort. Dieser Ort schreibt sich in der Erzählung von Ouse fort.
Ouses Kurzgeschichte ist getragen von vagen Anspielungen auf das Mystery-Genre, in der sich eine Gruppe von fünf Personen in der Dämmerung durch einen verlassenen Ort bewegt. Mit Taschenlampen leuchten Sie auf architektonische Ruinen einer vergangenen Zivilisation. Es bleibt weitgehend offen, was sie bis zum Anbruch des nächsten Tages vorhaben und suchen.

Die Landschaftsfotografien führen das Motiv der Suche und von Absenz weiter. Mit der Linse einer Grossformatkamera wandelt Cédric Eisenring Ansichten von englischen Schlossgärten und Parkanlagen in farbübersättigte und fieberhafte Bilder um. Manche lassen sich als Reminiszenzen an romantische oder surreale Landschaftsmalereien erkennen. Die Bäume und Sträucher auf den Fotografien sind überwuchert, die Erde an manchen Stellen verbrannt. Die pittoreske Schönheit, die solchen Landschaften zugrunde liegt, erscheint hier grell und inszeniert. Den Fotografien haftet ein diffuses Gefühl von Absenz an, fast so, als führe paradoxerweise die Opulenz der Natur und die Weitläufigkeit des Raumes dazu, dass sich Leere einstellt.


Öffnungszeiten

Do & Fr 11-18
Sa 11-16
und nach Vereinbarung

Kirchgasse
Kirchgasse 11
8266 Steckborn