Poetics and Politics of Data

Christopher Baker, HELLO WORLD! OR: HOW I LEARNED TO STOP LISTENING AND LOVE THE NOISE, 2008

Münchenstein | ArtRegion: Basel - Oberrhein

HEK Haus der Elektronischen Künste

Poetics and Politics of Data

Ambivalenz des Lebens in der Datengesellschaft

29. Mai – 30. August 2015

Die Ausstellung Poetics and Politics of Data widmet sich dem Paradigma der Datengesellschaft und reflektiert das Leben in einer zunehmend datifizierten Welt. In Zukunftsszenarien schwärmen Wissenschaftler von einer Welt, in der Algorithmen Steuerungsprozesse übernehmen und uns eine sensorisch aufgerüstete und datifizierte Welt zur Verfügung steht, in der unsere Wünsche und Aktivitäten schon im voraus antizipiert werden. Big Data ist das Schlagwort einer neuen Zeitrechnung, in der die Macht der Daten eine radikale Transformation der Gesellschaft mit sich bringt, deren Handlungsmaxime und Wissensproduktion sich zunehmend auf die Analyse und Auswertung von Daten stützt.

Ausgehend vom Phänomen der Big Data und des Data Mining werden künstlerische Positionen präsentiert, die den kontinuierlichen Datenstrom in unterschiedlicher Weise anschaulich machen und zugleich auf die politischen und gesellschaftlichen Implikationen hinweisen, die eine von Daten beherrschte Welt mit sich bringt – von Prozessen der Selbstoptimierung bis hin zu ökonomischen Aspekten und der Frage nach der Nutzung und Auswertung dieser Daten. Wer hat Zugriff auf unsere Daten? Wie werden aus der immensen Produktion von Daten „wertvolle“ und verwertbare Zusammenhänge hergestellt?

Präsentiert werden kritisch subversive Ansätze und Interventionen in vernetzten Räumen, welche das kreative Potential der globalen Netzgemeinschaft nutzen bzw. das persönliche Agieren in sozialen Netzwerken reflektieren. Thematisiert werden Aspekte von Überwachungsstrategien, Data Mining, Privatsphäre, Post-Privacy und digitaler Autobiografie, wie sie in sozialen Netzwerken wie Facebook gelebt werden. Im beständig anwachsenden unendlichen Datenmeer fragen Künstlerinnen und Künstler nach der Bedeutung und Position des Individuums in der technologisch vernetzten Gesellschaft und bieten mit ihrer Widerständigkeit und ihrem Blick auf das Eigenständige Alternativen zur normierten Datenwelt. Sie tun dies in unterschiedlichen Medien und Formaten, von netzbasierten Installationen bis hin zu Datenvisualisierungen, die nicht nur einen neuen Zugang zu komplexen Datenstrukturen generieren, sondern poetische immersive Datenräume entstehen lassen.

Als interdisziplinär angelegtes Projekt präsentiert das HeK zusammen mit dem Institut für Experimentelle Design und Medien-Kulturen der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW, dem Zentrum für Technologiefolgen-Abschätzung TA-SWISS sowie Opendata.ch, dem Swiss Chapter der Open Knowledge Foundation eine Ausstellung zum künstlerisch-gestalterischen Umgang mit grossen Datenmengen. Im Spannungsfeld zwischen den Möglichkeiten und Gefahren von Big Data und Data Mining werden künstlerische und gestalterische Strategien und Konzepte der Datennutzung, -interpretation und -kritik zusammengeführt und zur Diskussion gestellt.

Mit Werken von:
Christopher Baker (USA), Aram Bartholl (D), Paolo Cirio (IT), R. Luke DuBois (USA), Ellie Harrison (GB), Marc Lee (CH), Rafael Lozano-Hemmer (MEX/CAN), Bernd Hopfengärtner (D) & Ludwig Zeller (D/CH), Kristin Lucas (USA), Moniker (NL), Jennifer Lyn Morone (USA), RYBN (FR), Erica Scourti (GR/GB)


Öffnungszeiten

Mi-So 12-18

HEK Haus der Elektronischen Künste
Freilager-Platz 9
4142 Münchenstein

Öffentlicher Verkehr

Tram 11: Freilager