Winterthur | ArtRegion: Bodensee, Zürich

Fotomuseum Winterthur

Poetiken der Suche

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29. Oktober 2022 – 12. Februar 2023

Die Ausstellung „Poetics of Search“ nutzt erstmals die Online-Datenbanken des Fotomuseums Winterthur und den Online-Katalog der Fotobibliothek, um den Prozess des Suchens zum zentralen Gegenstand der Diskussion zu machen. Ausgehend von zwei Gedichttexten lädt die Ausstellung dazu ein, in einen Dialog zwischen unterrepräsentierten Stimmen und den Sammlungen des Fotomuseums Winterthur und der Fotobibliothek zu treten. Da im heutigen digitalen Zeitalter die Recherche und das Auffinden von Informationen und Bildern stark von Suchanfragen beeinflusst wird, will die Ausstellung aufzeigen, welche Macht die Suche hat und wie sie unsere Ideenfindung, Wissensbildung und Selektionsprozesse prägt und letztlich unsere kulturelle Gegenwart beeinflusst.

Jede Suche im Kontext von Sammlungen, Bibliotheken und Archiven wird grundsätzlich durch das Vorhandensein von sichtbaren Objekten sowie von Leerstellen herausgefordert. Diese Leerstellen machen die Abwesenheiten und Auslassungen innerhalb des Systems deutlich und machen einige Objekte unauffindbar und unsichtbar. Folglich ist es unerlässlich, die Kriterien der Sammlungen und die Perspektiven derjenigen, die darin nicht vertreten sind, ständig zu hinterfragen, um diese Abwesenheiten zu identifizieren und zu berücksichtigen.

Diese Ausstellung ist ein neugieriges und spielerisches Experiment – sie schafft einen Dialog zwischen unterrepräsentierten Stimmen und den Sammlungen des Fotomuseums Winterthur und der Fotobibliothek. Gedichte von Audre Lorde und Quique Avilés, die koloniale Strukturen reflektieren und Machtverhältnisse destabilisieren, wurden in die Suchfelder der Sammlungsdatenbanken eingegeben. Die Suchergebnisse sowie die Leerstellen, die durch diese „Poetik der Suche“ aufgedeckt werden, sollen die Besuchenden dazu einladen, den Suchprozess als kritische und experimentelle Praxis zu betrachten – und damit den Status quo in Frage zu stellen.