Scaramouche
St.Gallen | ArtRegion: Bodensee
David Renggli: Scaramouche
17. August – 27. Oktober 2013
David Renggli gilt als Wunderkind der Schweizer Kunstszene. Seit mehr als zehn Jahren weiss er dank einer einzigartigen Mischung von Themen und Formen, von Spektakel, Humor und Poesie immer wieder die Neugierde des Publikums zu wecken. Eine unerwartete Verbindung verschiedener Alltagsmaterialien und -motive charakterisiert das heterogene Repertoire des Künstlers aus skulpturalen Objekten, Installationen, Fotografien und Hinterglasmalerei. Häufig erschafft er scheinbar Bekanntes, das sich aber bei näherer Betrachtung als surreale, absurde Groteske entpuppt. Der Moment der Überraschung ist in David Rengglis Schaffen somit immer wieder das leitende ästhetische Prinzip.
Der Schweizer Künstler hegt einerseits Interesse an Details, um das Besondere zu markieren und eine tiefere Einsicht zu erlauben, fürchtet sich aber nicht vor grossen Gesten, wie kürzlich in der Ausstellung «The Charm of Ignorance» im Museum Bellpark Kriens (2012) zu sehen war: Renggli füllte sämtliche Museumswände mit mehr als 2000 collagierten Bildern in Petersburger Hängung. Das konstante Experimentieren mit klassischen Museumsdisplays, aber auch von Gattungen und Motiven der Kunst, ist ein wiederkehrendes Thema in seiner Arbeit.
In David Rengglis Soloausstellung in der Kunst Halle Sankt Gallen zeugen grossformatige Hinterglasmalerein von dieser Auseinandersetzung. Weiter konzentriert sich die Schau auf ein weiteres Kernthema seines Schaffens: Kommunikation in ihren unterschiedlichen Facetten. Besonderes Augenmerk legt er dabei auf die Kraft der Illusion, welche aus der Spannung zwischen Form und Inhalt entsteht. Schon der Titel der Ausstellung «Scaramouche» weist darauf hin. Die Referenz an die Figur der italienischen Commedia dell’arte ist hier weniger wichtig als der Klang des Wortes selbst, das erst auf der Zunge zu rollen und dann auf ihr zu zergehen scheint.
Während beim Titel die akustische Qualität eines Wortes im Zentrum steht, thematisieren die acht in der Ausstellung präsentierten Neonskulpturen auf semiotischer und inhaltlicher Ebene (Un-)Lesbarkeit: auch wenn die in den einzelnen Skulpturen visualisierten Worte nicht auf den ersten Blick lesbar sind, so handelt es sich doch um Begriffe, die keine Mehrdeutigkeit zulassen, wie z.B. SAEBEL oder LIBIDO. Gleichzeitig sind es Worte, die fast sinnentleert sind, etwa durch ihren häufige oder beiläufige Verwendung (z.B. SORRY oder IRGEND).
Öffnungszeiten
Di–Fr 12–18 Uhr
Sa/So 11–17 Uhr
1. Januar, Karfreitag, 1. August, Heiligabend, Weihnachtstag und Silvester geschlossen. Ostermontag und Pfingstmontag geöffnet.
Kunst Halle Sankt Gallen
Davidstrasse 40
9000 St.Gallen