Spell

Winterthur | ArtRegion: Bodensee, Zürich
Alexandra Navratil: Spell
8. November – 9. Dezember 2022
In der neuen, eigens für den kunstkasten geschaffenen Arbeit „Spell“ thematisiert Alexandra Navratil die Beziehungen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Globale soziale und ökologische Themen überschneiden sich mit persönlichen Erfahrungen. Zeichnungen von klimaresistenten Bäumen (Feldahorn, Ulme, Douglasie, Japanischer Schnurbaum, Amerikanischer Bernstein, Purpurerle, Japanische Zelkove, Lederhülsenbaum usw.) beginnen sich über die neurochirurgische Schmerzzeichnung der Künstlerin auszubreiten. Es scheint, als ob das gezeichnete Blattwerk das Schmerzdiagramm überwuchert und es nicht mehr existieren lässt.
„Spell“ ist eine Arbeit über Objektivierung und Distanzierung, sowohl im gegenwärtigen und zukünftigen Umgang mit der Natur als auch im Umgang mit dem Schmerz im eigenen Körper. Dabei ist der Begriff der Objektivierung als eine Art Abstraktion zu verstehen. Der Körper im Schmerzdiagramm ist geschlechtslos, schematisch und normiert. Mit der Einzeichnung des schwer fassbaren Schmerzes wird begonnen, sich vom eigenen Körper zu distanzieren, zu abstrahieren und sich selbst zum Objekt zu machen. Viele Menschen tun das auch mit der Natur, mit Tieren und Pflanzen – sie sehen sich nicht als Teil von ihr, sondern als etwas Eigenständiges.
Das Überwuchern des Schmerzes durch die Blätter impliziert auch Hoffnung – nicht im Sinne des Überdeckens und Vergessens, sondern im Sinne des Nachwachsens und Durchdenkens. Die gezeichneten Blätter verweisen auf aktuelle Diskussionen über den Klimawandel und städtische Baumarten. Gerade für den Kunstkasten und seine Umgebung ist Navratils Arbeit besonders passend, da gerade solche urbanen Orte neu bedacht werden müssen – Stadtbäume der Zukunft für ein besseres Morgen.
In Zusammenarbeit mit den Internationalen Kurzfilmtagen Winterthur.
Öffnungszeiten
24/7
kunstkasten
Katharina Sulzer Platz
8401 Winterthur
Öffentlicher Verkehr
Bahnhof Winterthur