Münchenstein | ArtRegion: Basel - Oberrhein

Kunsthaus Baselland

Kelly Tissot: Spurious Crops

23. September – 13. November 2022

Verrostete Eisenträger, um die vereinzelt Gräser wachsen, ausrangierte Maschinen und Motorräder oder ein an Ketten gefesselter Wachhund – das alles sind Motive, die Kelly Tissot für ihre Fotografien wählt. In ihrer Ausstellung „Spurious Crops“ wirft die Künstlerin einen Blick auf das, was der Mensch tagtäglich braucht, zähmt oder zu kontrollieren versucht, und präsentiert Material, das wir in tiefe Landschaften tragen, Geräte und Maschinen, mit denen wir die Natur bearbeiten oder uns in ihr bewegen. Die Arbeiten charakterisieren einen sozialen, soziologischen Raum, der zahlreiche Schichtungen und Reibungen enthält. Wo Kultur auf Natur, Häuslichkeit auf Wildnis und Gemeinschaft auf Abgeschiedenheit trifft, beginnt ihre künstlerische Erkundung, die sie seit 2016 in einem fortlaufenden Bildarchiv fortschreibt, das mit einer romantischen Vorstellung vom Ländlichen bricht.

Seit 2016 arbeitet Kelly Tissot an fotografischen Serien, die grundsätzlich mit einem romantischen Bild von Landschaft oder der Vorstellung, die wir von ihr haben, brechen. Die französische Künstlerin beschäftigt sich mit den Widersprüchen zwischen dem Kulturellen und dem Natürlichen, Häuslichkeit und Wildnis sowie Abgeschiedenheit und Gemeinschaft. Begleitet von skulptural-raumgreifenden und zugleich raumbegrenzenden Strukturen, die unseren gewohnten Blick auf die Fotografie irritieren, schwingt in den Arbeiten der Künstlerin nicht selten etwas Beunruhigendes mit.
Menschen sind in ihren Fotografien und Raumkörpern allein durch den Maßstab sowie durch die Spuren der Zivilisation präsent – durch das, was sie täglich benutzen, zähmen oder zu kontrollieren versuchen.
Kelly Tissot überträgt all diese Motive in ein sich ständig erweiterndes Bildarchiv, das eine symbolische Identität der Provinz offenbart. Mit neu realisierten Arbeiten für ihre erste umfassende institutionelle Einzelausstellung im Kunsthaus Baselland verwendet die Künstlerin bisher unbekannte Narrative und hinterfragt unser eigenes Verhältnis zum Ländlichen.