still. there

still-there_Daufresne-Hamm Galerie Georg Nothelfer 2023

Berlin | ArtRegion: Berlin, Tiergarten

Galerie Georg Nothelfer

Damien Daufresne/Manfred Hamm: still. there

26. November 2022 – 14. Januar 2023

Die Galerie Georg Nothelfer freut sich, zum ersten Mal zwei Kunstschaffende zu präsentieren, die sich auf unterschiedliche Weise mit den Begriffen Zeit und Raum auseinandersetzen. Manfred Hamm (geb. 1944 in Zwickau) hält in seinen Fotografien den Zustand der Vergangenheit fest, während Damien Daufresne (geb. 1979 in Paris) mit Fotografie, Zeichnung und Film die Flüchtigkeit des Augenblicks erforscht. Beide Künstler zeigen, dass alles in der Kunst des Verschwindens liegt, dass sie aber auch Spuren hinterlassen muss, um den Schein der Welt und des Objekts zu erzeugen.

In den Fotografien von Manfred Hamm ist der Zustand des Verschwindens in den Motiven selbst festgehalten. Seit Jahrzehnten reist Hamm durch Europa, um die vergessenen Orte zu dokumentieren, deren Bedeutung er in seinen Fotografien und Publikationen festhält. Von Kulturbauten über Bahnhöfe bis zu Industrieanlagen bieten seine Bilder nüchterne Darstellungen, oft in Zentralperspektive, in diffusem Licht und ohne Menschen. Damit steht Hamm in der Tradition der Mission Héliographique, die 1852 als erste in Frankreich historische Architektur und Denkmäler fotografisch dokumentierte. In seinen Fotografien wird der vergängliche Charakter der Objekte hervorgehoben, insbesondere in den Schwarz-Weiß-Fotografien, in denen die Objekte in den nächtlichen Mantel des Gestern gehüllt sind.

Das Werk von Damien Daufresne ist von Schwarz-Weiß-Bildern geprägt. Seine Fotografien sind körnig und dunkel und zeigen neben Staubpartikeln auf den Kameralinsen auch andere, zufällige „Störungen“, die auf den technisch-chemischen Produktionsprozess zurückzuführen sind. Flüchtige Momente wie der Flug eines Vogels oder ein Tuch im Wind werden in seinen Fotografien ebenso festgehalten wie in den stillen, mit Musik unterlegten Filmbildern eines jungen Mädchens, das rennt, Heuschrecken fängt und ins Wasser taucht. Durch seine Arbeit präsentiert Daufresne diese Bilder als Erinnerungsbilder, die beim Publikum Nostalgie hervorrufen. Mit seinen leicht verschobenen Wiederholungen und Rhythmen, wie wehenden Haaren, die verlangsamt und überblendet werden – und dann an Daufresnes Kohlezeichnungen erinnern – offenbart der Film archetypische Bilder, die auf eine ewige Wiederkehr verweisen.


Öffnungszeiten

Di-Fr 12-19
Sa 12-18
und nach Vereinbarung

Galerie Georg Nothelfer
Corneliusstrasse 3
10787 Berlin

Öffentlicher Verkehr

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