Konstanz | ArtRegion: Bodensee

Galerie Geiger

Daniel Spoerri: Tische aus dem Bistro di Santa Marta

17. Mai – 5. Juli 2014

Seine «Fallenbilder» haben Daniel Spoerri vor über 50 Jahren schlagartig berühmt gemacht. Bereits 1961, also nur wenige Monate nachdem die ersten «Tableaus pièges» entstanden sind, wurde eines seiner Werke in die bahnbrechende Ausstellung «The Art of Assemblage» des New Yorker Museum of Modern Art aufgenommen, wo sie Seite an Seite mit Meisterwerken von Picasso, Schwitters, Ernst und Duchamp zu sehen war.

Spoerris Idee war es, den flüchtigen Augenblick einzufangen, ihn zu fixieren und dadurch in die museale Ewigkeit zu überführen. Indem er sich dabei auf eine der alltäglichsten Situationen – nämlich das wilde Arrangement eines abgegessenen Tisches – konzentrierte, hat er nicht nur die alte malerische Tradition des Stilllebens um eine neue Dimension erweitert, sondern auch das Konzept des Ready-mades seines väterlichen Freundes Marcel Duchamp konsequent weiterentwickelt. Dass er dadurch, zusammen mit Robert Rauschenberg und Jasper Johns, auch zu einem maßgeblichen Wegbereiter der Pop Art werden würde, konnte er trotz aller Kontroversen um die Assemblage-Ausstellung, und den Ankauf seines Werkes durch das MoMA, nicht ahnen. Doch nicht nur mit seinen «Fallenbildern» und als Gründungsmitglied des sogenannten «Nouveau Réalisme» hat Spoerri damals Kunstgeschichte geschrieben. Auch als innovativer Theaterregisseur, Promoter der konkreten Poesie, Erfinder der Eat Art, Netzwerker der internationalen ZERO-Bewegung und Wegbereiter der multiplen Kunst ist Daniel Spoerri aus der Kunstentwicklung nach 1945 nicht wegzudenken.

Die Galerie Geiger, die mit Daniel Spoerri seit vielen Jahren eng verbunden ist, präsentiert in ihrer fünften Einzelausstellung des Künstler neue Varianten des Fallenbild-Themas, die anlässlich eines Events in Mailand entstanden.