Stockach | ArtRegion: Bodensee

Stadtmuseum Stockach

Zizenhausener Terrakotten

Terrakotten, Model und noch mehr...

Bis auf weiteres

Im Jahr 2003 hatte die Stadt Stockach das Glück, mit Hilfe der Landesstiftung Baden-Württemberg einen wertvollen Schatz zu erhalten: den Nachlass des Künstlers Anton Sohn und seiner Nachkommen. Sohn (1769-1841) hatte ab 1799 in Zizenhausen Terrakotten hergestellt, die bis heute bei Kunsthistoriker:innen, Sammlenden und Volkskundler:innen sehr begehrt sind. Seine farbenfrohen Kleinplastiken nach verschiedenen Vorbildern fanden nicht nur in Süddeutschland, sondern auch in der Schweiz, in Frankreich, Belgien, England und darüber hinaus ihre Abnehmenden. Die Herstellung der Tonfiguren blieb innerhalb der Familie und wurde vor Aussenstehenden geheim gehalten.

Die wertvollen Modelle von Anton Sohn ermöglichten es seinen Kindern und Enkel:innen, die von ihm entworfenen Figuren bis zum Ende des 19. Jahrhunderts herzustellen, als die Nachfrage nachließ. Sein Nachlass, der im Stadtmuseum aufbewahrt wird, enthält schriftliche Quellen, Gemälde und Zeichnungen sowie fast 540 Terrakotten-Musterfiguren und 1040 Modelle, die ihre ursprüngliche Farbigkeit bewahrt haben, da sie nicht bemalt wurden. Das populärste Thema aus der Zizenhausener Manufaktur ist der aus 42 Figurengruppen bestehende „Basler Totentanz“, aber Anton Sohn und seine Nachfahren schufen auch Karikaturen, Literatur- und Alltagsszenen, berühmte Personen und religiöse Szenen.