Zum Gedanken der aktiven Minderheit

Berlin | ArtRegion: Berlin, Kreuzberg

Neue Gesellschaft für Bildende Kunst (nGbK)

Arne Schmitt: Zum Gedanken der aktiven Minderheit

30. April – 14. August 2021

Arne Schmitt. Fotografie, Video, Text
Der mit Fotografie und Video arbeitende Künstler Arne Schmitt ist vornehmlich in Westeuropa unterwegs und untersucht die »Grauen Architekturen« (Benedikt Boucsein). Die häufig schwarz-weißen Aufnahmen sind aufgeklärte Statements zu einer Welt aus Konsumzonen, Verwaltungseinheiten und Bildungslandschaften. Sie scheinen auslaufende Modelle einer Nachkriegsmoderne zu sein, gekoppelt an die autogerechte Stadt, und leben doch immer neu auf. Dabei zelebriert Schmitt nicht die Baukörper und städtische Formationen, sondern schält in ihrer ruppigen Spröde heraus, was die Versorger-Moderne der kapitalistischen Wohlfahrtsstaaten hinterlassen hat.

Arne Schmitts Erinnerungen, die bis in die Gegenwart reichen, zeigen einen gebauten und in den Videos gelebten Gestaltungswillen nach, eine bessere Welt zu erschaffen. Das partielle Scheitern ist darin eingeschrieben, doch die Hoffnungen nicht ganz abgeschrieben. Er streunt als belesener und faszinierter Betrachter durch eine gebaute Umwelt voller Ideen und Absichten, die er mit ihren Menschen, Autos, Vegetationen und Beschilderungen kenntlich fixiert. Das Medium Video hilft, sich auf die dabei eintretenden Ernüchterungen einen Reim zu machen. Seine urbane Archäologie der jüngsten, Stein gewordenen Vergangenheit gibt die Stadtgesellschaft nicht auf. Doch: »Der Verkauf geht weiter.«


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