NorthEurope / WestGermany

NorthEurope / WestGermany

Skalitzer Straße 133 | Berlin | Art Region:

  

Das Non-profit-Projekt NorthEurope / WestGermany ist in einer zertrümmerten Arztpraxis mitten in Berlins sozialem Brennpunkt Kottbusser Tor verortet. Die konzeptuelle Auswahl und Gestaltung der Räumlichkeiten bezieht sich auf die dekonstruktive Avantgarde der 70er und 80er Jahre (Matta-Clark / Metzel / Foucault / DeleuzeGuattari / Derrida…).

Hier befragt es als utopisch-heterotopischer Ort und als Institution für zeitgenössische Kunst und Musik die relevanten Symptome gesellschaftlicher Ein- und Umbrüche. Das Label ›WestGermany‹ steht dabei symbolisch-provokativ für eine verblassende BRD-Romantik und Erinnerungs-Spur zwischen vage-wehmütiger Retro-Reverie, differenz-induzierender Wiederholung, Verzweiflung, Langeweile, Kitsch und gegenwärtiger Selbstidentifikation. WestGermany sucht mit Ironie und Humor nach immanenter Überschreitung und versucht wirkmächtige Mythologien zu entsorgen.

Mit Gruppenausstellungen werden sitespezifische Faktoren und Potenziale am Kotti aufgegriffen und künstlerisch verstärkt, mit Aktions- und Projektkunst idealistische Antidepressiva gegen neoliberale Ideologie, realitätsbedingte Motivationstraumata und drohende Wirtschaftsrezession bereitgestellt und Breschen in die unmittelbare Umgebung zu schlagen versucht, um über diese Brücken zu bauen. Mit einem internationalen Programm von Performances formulieren wir ferner unsere Motivation als hetero-utopisches Gemeinschaftsprojekt verschiedener subkultureller Szenen weiter aus. WestGermany ist Post-TheaterPerformancePunkRockJazzIndieHiphopElektronikExperimental…Lebensraum mitten im Herzen der heruntergewirtschafteten und dennoch blühenden urbanarchitektonischen Sozial-Vision des Zentrum Kreuzberg-Gebäudes, einem stadtplanerischen Dinosaurier einer optimistischeren Epoche.

WestGermany will kritische, sozial-engagierte, für ein weites und verschiedenstes Publikum offene interaktive Kunst in Anlehnung an postmoderne Avantgarden (s.o., New Genre Public Art, Situationismus) und deren aktuellen Strömungen, als deren zeitgenössische Aktivisten wir uns sehen. Diesen ging und geht es u.a. um realen demokratischen Austausch und Überwindung sozialer Barrieren in der Kunst, also um eine soziale Kunst im strikten Sinne, die starke, nicht nur ästhetische, sondern auch emotionale Bindungen, Symbolisierungen und Realisierungsmöglichkeiten von solidarischen Werten wie auch von Freiräumen für Spontaneität und Utopie, für Selbstorganisation und Herstellung von (Gegen-) Öffentlichkeiten erzeugt.

Öffnungszeiten
12-17 Sep, 2021: 14-19

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