L’Aubette 1928

L’Aubette 1928

Place Kléber | Strasbourg | Art Region: Basel - Oberrhein

              

Drei avantgardistische Künstler gestalteten im Jahr 1928 den Vergnügungskomplex im Aubette-Gebäude, der in den 1930er-Jahren eine Hochburg des Straßburger Kulturlebens war. Heute wird dieser Ort mit einer zeitgenössischen Programmgestaltung seiner kulturgeschichtlichen Rolle entsprechend genutzt.

Ursprünglich erstreckte sich der Vergnügungskomplex Aubette über vier Geschosse und umfasste mehrere Vergnügungsbereiche. Die Besucher hatten im Aubette-Gebäude am selben Abend die Möglichkeit, sowohl zu tanzen, als auch etwas trinken zu gehen, eine Runde Billard zu spielen und das Kino aufzusuchen. Der Vergnügungskomplex verkörpert nicht nur hinsichtlich seines Angebots die Moderne, auch seine von Theo Van Doesburg, Sophie Taeuber-Arp und Hans Arp realisierte Ausgestaltung ist modern.

Die drei Künstler entstammen den künstlerischen Bewegungen, die nach dem Ersten Weltkrieg entstanden sind, und sehen im Aubette-Projekt eine Gelegenheit, die Grundsätze dieser Kunstströmungen im großen Maßstab umzusetzen. Der Anspruch dieser Strömungen ist es, mit der Kunst der Vergangenheit zu brechen und eine neue Formensprache und Ästhetik zu entwickeln, die in ein Gesamtkunstwerk münden sollten. Im Aubette-Gebäude gestaltet sich diese Utopie in der radikalen Verwendung des geometrischen Rasters. Sämtliche Gestaltungselemente von der Wandverzierung bis hin zur Einrichtung und Beschilderung, werden von den drei Künstlern entworfen.

Dem Publikum gefällt dieses moderne Dekor bei der Eröffnung am 16. Februar 1928 nicht. Daraufhin stellen die Verwalter des Vergnügungskomplexes das Gesamtkunstwerk in Frage und lassen einige Monate nach der Eröffnung zusätzliche Verzierungen anbringen, die dem Zeitgeschmack schmeicheln. 1938 werden schließlich sämtliche von Theo van Doesburg, Sophie Taeuber-Arp und Hans Arp gestalteten Dekorelemente überdeckt und das Originalwerk verschwindet.

Nach mehrjähriger Forschungsarbeit wurde das erste Geschoss des Aubette-Gebäudes unter Denkmalschutz gestellt und im Jahr 2006 restauriert.

Das Dekor des Aubette-Gebäudes gilt als bedeutendes Werk der Moderne. Heute wird L’Aubette 1928 mit einer zeitgenössischen Programmgestaltung seiner kulturgeschichtlichen Rolle entsprechend genutzt.

Öffnungszeiten
Mi-Sa: 14-18

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